Naturblog

Soll man im Winter die Vögel füttern?

Überall gibt es jetzt wieder Meisenknödel und Vogelfutter zu kaufen. Aber soll man im Winter wirklich die Vögel füttern? Die Meinungen gehen hier auseinander.

Titelbild: Leckerbissen für Feldsperlinge. (Foto: 123rf.com)

Winterfütterung ja oder nein?

Unsere heimischen Vögel sind sich die kalten Winter natürlich gewohnt. Sie können sich gegen Kälte schützen und wissen wo und wie sie Futter finden. Andererseits ist es in unserer ausgeräumten Landschaft, in den blankgeputzten Gärten und im Siedlungsraum, für Wildvögel nicht mehr so einfach, Futter zu finden.

Sicher ist: Vögel, die bei uns überwintern, sind sehr gut an die kalte Jahreszeit angepasst. Meisenknödel, Futterhäuschen oder Futterbretter sind für die Vögel aber eine willkommene zusätzliche Nahrungsquelle. 

Ausserdem ist das Beobachten an den Futterstellen für viele tierliebende Menschen eine schöne Gelegenheit zu einem echten Kontakt mit einheimischen Vögeln. Hier findest du 12 Vögel, die du im Winter beobachten kannst.

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Bergfinken an der Futterstelle. (Foto: Annegret Schnider).

So kann man zum Beispiel mit etwas Glück Bergfinken an die Futterstelle locken. Nicht jeden Winter kann man diese hübschen Vögel aus dem Norden bei uns beobachten. Das hängt davon ab, ob sie in ihrem angestammten Gebiet genügend Futter finden, und ob bei uns die Buchen viele Buchennüsschen tragen.

Die Bergfinken auf dem Bild fanden sich regelmässig bei der Futterstelle im Garten ein. Bergfinken kehren, sobald es wärmer wird, in ihr Brutgebiet im Norden (Taiga Eurasiens) zurück.

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Kirschkernbeisser-Männchen am Futterhaus. (Foto: Annegret Schnider).

Im Winter füttern und Vögel beobachten

Da massvolles Füttern unschädlich ist, muss man auch nicht darauf verzichten. Aber du solltest es richtig machen. Es ist auch gar nicht schwer. Merke dir einfach unsere 5 Regeln.

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Futterhäuschen immer sauber halten! (Foto: 123rf.com)

5 Regeln für das Füttern von Vögeln im Winter

  1. Verwende Futterspender, die so gestaltet sind, dass die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen.
  2. Wenn du Futterhäuschen verwendest, dann reinige diese regelmässig mit heissem Wasser und lege täglich nur wenig Futter nach.
  3. Hänge Futterspender an einer übersichtlichen Stelle auf, so dass sich keine Katzen anschleichen können. In einem angemessenen Abstand sollten Bäume oder Büsche Deckung bieten.
  4. Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel  länger an ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden.
  5. Verwende möglichst keine Meisenknödel oder andere Futtermittel mit Plastiknetzen. Wenn doch, entsorge die Plastikteile unbedingt, wenn sie leergegessen sind.

Futterhäuschen – Futter für alle?

Einen wichtigen Punkt solltest du nicht vergessen. Wo Singvögel angelockt werden, zieht es auch Raubvögel hin. Denn sie ernähren sich unter anderem von kleineren Vögeln. So kann es sein, dass ein Raubvogel die prakische Futterquelle entdeckt und zum Jagen nutzt.

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Auch Rauvögel entdecken das Futterhäuschen als Nahrungsquelle. (Foto: Andi Meier).

Garten als Vogelparadies

Wenn du den Vögeln wirklich helfen willst, dann denke das ganze Jahr über an sie: Pflanze einheimische Pflanzen im Garten, dort finden Insekten ein Zuhause, die wiederum Nahrung für viele Vögel sind.

Schneide Büsche im Herbst nicht zurück, lass Samen und Früchte stehen, sie decken unseren gefiederten Freunden im Winter den Tisch.  Lass etwas Wildnis im Garten wachsen, die Vögel werden es dir mit ihrer Anwesenheit danken.

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Einfach mal den Garten nicht gleich aufräumen. Das macht Freude! (Foto: Andi Meier).

Wenn du auch im Sommer Vögel beobachten möchtest, kannst du dann ein Vogelbad aufstellen.

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