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Feldhase oder Osterhase oder gar ein Kaninchen?

Wer hoppelt denn da? Ist das der Osterhase? Nein, es ist ein Feldhase. Leider ist der Feldhase in der Schweiz gefährdet und seine Bestandeszahlen sind gebietsweise rückläufig.

Titelbild: Stolzer Feldhase auf Blumenwiese (Foto: Andi Meier)

Schau beim Eiersuchen genau hin, vielleicht entdeckst du nicht nur „Schoggihasen“, sondern einen richtigen Feldhasen? Einfach zu finden ist er aber nicht. Bei Gefahr duckt er sich oft auf den Boden und bewegt sich nicht.  Auch dank seiner Tarnfärbung bleibt er oft vollkommen unbemerkt.

Der Feldhase und seine nächsten Verwandten

Übrigens hat der Feldhase auch Verwandte. Bei uns in der Schweiz sind dies der Schneehase, der meist oberhalb der Waldgrenze lebt und das Wildkaninchen. Letzteres kommt nur in vereinzelten, isolierten Populationen in der Schweiz vor. In Münchenstein gab es bis vor einigen Jahren eine Population in den heutigen Merian Gärten. Anders als das Wildkaninchen gräbt der Feldhase keinen Bau, sondern ruht in Gebüschen oder Bodenmulden.

Hase oder Kaninchen, wo ist der Unterschied?

Hasen sind grösser und schlanker als Kaninchen und ihre Ohren sind länger als der Schädel. Ausserdem kommen sie im Gegensatz zum Kaninchen voll entwickelt zur Welt.Kaninchen werden mit geschlossenen Augen und fast nackt geboren. Bei Kaninchen sind die Ohren ausserdem kürzer und ihr Körper ist eher rundlich und gedrungen.

Wenn du ein Langohr als Haustier hast, dann ist es immer ein Kaninchen und kein Hase.

Kaninchen sind in der Natur gesellig und graben Höhlensysteme in den Boden, wo sie sich verstecken und ihre Jungen aufziehen. Hasen dagegen sind Einzelgänger. Sie graben keine Höhlen, sondern leben nur über der Erde und schlafen in einer Mulde am Boden.

Osterhase oder Osterkaninchen?

In der Deutschschweiz ist der Osterhase übrigens – der Name sagts – eindeutig ein Cousin der Feldhasen. In der französischen Schweiz jedoch ist er ein Kaninchen. Man nennt ihn dort „lapin de Pâques“. Auf Abbildungen sehen die westschweizer Osterhasen genau gleich aus wie jene aus der deutschen Schweiz: wie ein Feldhase.

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Feldhase mit typisch länglicher Kopfform – zu finden auch beim Schoggihasen (Foto: Andi Meier).

Feldhasen sind ausserhalb der Paarungszeit Einzelgänger. Über kurze Distanz erreichen sie Geschwindigkeiten bis zu 70 Kilometer pro Stunde und springen sie bis zu Meter hoch. Übrigens können Feldhasen auch gut schwimmen!

Athletische Feldhasen: Sie springen und schwimmen!

Wann hast du zum letzten Mal in unserer Umgebung einen Feldhasen gesehen? Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist das schon viele Jahre her. Denn die Situation der Feldhasen in der Schweiz ist bedauerlich. Leider ist auch keine Besserung in Sicht.

Um den Feldhasen wirksam zu fördern, muss der Anteil an ökologisch hochwertigen Flächen im Kulturland markant gesteigert werden.

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Es gibt ihn noch, aber er hat es schwer: der Feldhase. (Foto: Andi Meier).

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