Werden Bergbirken vom Herbstspanner befallen, locken sie mit einem speziellen Duftstoff Spatzen und Meisen an, die die Raupen fressen. Tomaten warnen sich gegenseitig mit einem Duftstoff vor Fressfeinden und locken gezielt Nützlinge an. Alle Pflanzen kommunizieren mit Duftstoffen: Sie warnen sich vor Dürre oder Schädlingen, senden SOS-Signale aus, locken Nützlinge an und koordinieren ihr Verhalten. Inzwischen sind rund 2000 Duftstoffvariationen bekannt.
Pflanzen lernen aus Erfahrungen und erinnern sich an vergangene Ereignisse. Unter dem Boden bilden sie umfangreiche Netzsysteme aus Wurzeln und Pilzen, über die sie Nährstoffe und sogar auch Informationen austauschen – ein 'Internet der Pflanzengemeinschaften' in ungeahntem Ausmass. Das birgt Chancen für die Umwelt. Und da stellt sich die Frage unserer Verantwortung ihnen gegenüber neu.
Eine intakte und artenreiche Natur ist für uns alle lebensnotwendig, doch sie degradiert und schwindet rapide. Der Verlust an Biodiversität hat Folgen für uns alle, und deshalb ist Naturschutz dringender denn je. Anhand vieler Beispiele aus aller Welt erläutert der Biologe Ewald Weber die Bedeutung einer intakten Natur und was gegen deren Verlust getan werden kann. Der Referent Dr. Ewald Weber Biologe mit Schwerpunkt Pflanzen und Ökologie. Er studierte an der Universität Basel und verbrachte anschließend fast drei Jahre in Kalifornien. Danach lehrte er als Hochschuldozent an verschiedenen Universitäten und forscht an der Universität Potsdam. Schon früh begann er mit [...]